Almut Karig will Generationen miteinander ins Gespräch bringen

Almut Karig, neue Leiterin des Familienzentrums. Foto: bpa

Eine Freundin habe sie auf die freie Stelle im Familienzentrum der Talkirchengemeinde aufmerksam gemacht, erzählt Almut Karig aus Hofheim und ihr ist anzumerken, wie sehr sie sich auf ihre neue Aufgabe freut: „Das Familienzentrum ist eine tolle Basis, um Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenzubringen“, lobt sie das offene Konzept der kirchlichen Einrichtung.

Wie berichtet wechselte die bisherige Leiteirn Lisa Strahlendorf zum 1. April ins Zentrum Bildung der Landeskirche. Statt sich schriftlich zu bewerben griff Karig zum Telefon und rief im Pfarrbüro an. Über eine Stunde habe das Telefonat mit Pfarrerin Heike Schuffenhauer gedauert, erzählt sie. Die schriftlichen Bewerbungsunterlagen waren danach offensichtlich nur noch Formsache.

Im Gottesdienst am Sonntag, 28. April, wird Lisa Strahlendorf verabschiedet und Almut Karig als neue Leiterin des Familienzentrums vorgestellt. Schon Anfang Mai tritt die 48-Jährige ihre Stelle in Eppstein an. Die Literaturwissenschaftlerin bringt Erfahrungen aus unterschiedlichen Berufsfeldern mit: Nach dem Studium der Komparatistik, Anglistik und Germanistik an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz arbeitete sie als Jugendbildungsreferentin im Evangelischen Jugendwerk Hessen in Frankfurt. Dort war sie zuständig für die evangelischen Heliand-Pfadfinder, denen sie bis heute auch ehrenamtlich angehört. „Allerdings bin ich ehrenamtlich bei der Pfadfinderschaft in Rheinland-Pfalz engagiert“, erzählt sie.

Aufgewachsen ist sie in Neckargemünd, wo sie sämtliche Pfadfinderstufen erklommen hat, zuletzt als sogenannte „Älteste“, die in der Regionalführung für die Koordination von Fortbildungsveranstaltungen für Gruppenleiter zuständig war.

Nach einem beruflichen Wechsel ihres Mannes nach Köln, fand sie dort eine Stelle als Partnerassistentin in einer großen Anwaltskanzlei und war zuständig für die Organisation von Veranstaltungen und Events zur Pflege der internationalen Kontakte. Nach der Rückkehr ins Rhein-Main-Gebiet fing sie zunächst wieder beim Evangelischen Jugendwerk an. Als Mutter von zwei inzwischen 15 und 17-jährigen Söhnen suchte sie einen Halbtagsjob und arbeitete in der Verwaltung eines Immobilien-Investment-Unternehmens. „Die Aufgaben waren sehr vielfältig, aber ich merkte schnell, dass ich nur mit totem Kapital zu tun hatte“, sagt sie, „ich wollte wieder eine lebendige Arbeit.“ Das Familienzentrum sei genau das Richtige für sie, ist sie überzeugt.

Die vielen unterschiedlichen Gruppen, die sich jetzt schon dort regelmäßig treffen, „bieten eine tolle Vielfalt“, sagt sie begeistert. Von der Krabbelgruppe bis zum Spieletreff für Kinder und Großeltern, Gedächtnistraining, Sprach-Café zum Deutschlernen oder einem zwanglosen Treffen für ukrainische Flüchtlinge und Deutsche reicht das Angebot. Deshalb will sie sich zunächst in allen Gruppen und Treffs vorstellen und die vielen Ehrenamtlichen kennenlernen. „Ich weiß ja noch gar nicht, wer von ihnen schon lange dabei ist und wer nur für eine Interimszeit eingesprungen ist, bis die Stelle im Familienzentrum besetzt ist“, so Karig.

Sie freue sich auf dieses gute Netzwerk und hat selbst bereits begonnen, erste Kontakte zu knüpfen. So traf sie vor einigen Tagen beim Netzwerktreffen der Familienzentren im Main-Taunus-Kreis auch auf ihre künftige Kollegin aus Kelkheim, mit der sie im neuen Nachbarschaftsraum schon bald enger zusammenarbeiten wird. Auch gebe es jetzt schon Anfragen für Veranstaltungen im Familienzentrum.

Dass schon wenige Tage nach ihrem Arbeitsbeginn, an Himmelfahrt, das erste Vereinsfest auf der Burg gefeiert wird, nimmt sie als gutes Vorzeichen: „Da sind wir selbstverständlich auch dabei“, betont sie.

Als Bildungsreferentin und auch in der Pfadfinderleitung habe sie viele Fortbildungen organisiert. Ihre persönlichen Schwerpunkte seien musische Themen. Sie schätze Theater- und musikpädagogische Angebote, weil sie junge und ältere Menschen zusammen bringen. Überhaupt möchte sie generationsübergreifende Projekte fördern.

„Ich habe schon Ideen für neue Angebote“, sagt sie, „aber bevor ich mit neuen Ideen komme, schaue ich mir erst mal an, was es schon alles im Familienzentrum gibt“.

Händel-Oratorium in Marxheim

In ihrer Freizeit sei sie Liedermacherin, sagt Karig. Außerdem singt sie in der Kantorei der Thomasgemeinde in Marxheim. Seinen nächsten großen Auftritt hat der Chor just am kommenden Wochenende: „Freitag und Samstag sind Proben angesagt, nach dem Vorstellungsgottesdienst am Sonntag muss ich nach Hofheim zurück, denn am Nachmittag singen wir das Oratorium ,Alexander’s Feast’ von Händel“, erzählt sie. Das selten gespielte Werk wird am Sonntag, 28. April, um 17 Uhr in der Thomaskirche, Herderstraße 25 in Marxheim, unter der Leitung von Markus Stein aufgeführt, zusammen mit dem Barockorchester Neumeyer Consort und jungen Solisten.

Karten gibt es für 17 Euro im Vorverkauf in der Buchhandlung Tolksdorf in Hofheim und für 20 Euro an der Abendkasse. bpa

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